Escape Book – Panik im Hyperspace

Lese Zeit: 5 Minuten

Escape Book – 1 Spieler, 288 Seiten, Ullmann Medien 2019

Autor: Eric Nieudan, Deutsch


Krass!

Das war wirklich nicht einfach! Und ich bin noch nicht einmal sicher, dass ich jedes Rätsel richtig gelöst habe! Aber ich bin am Ende angekommen, und das ist die Hauptsache! Ich habe das Buch gelöst! Jippie!!!

Foto Artwork aus Escape Buch „Panik im Hyperspace“: toter Astronaut
toter Astronaut

Erwartung und Wirklichkeit

Ich habe in letzter Zeit mehrere Choose your own adventure Bücher gelesen, und mich über die Abwechslung und die einfache Art so ein Buch zu „spielen“ immer wieder gefreut. Es war meist leichte Lektüre für unterwegs oder für zwischendurch.

Diesmal aber war alles anders, und ich muss immer noch den Kopf schütteln, um zu verstehen, was da gerade passiert ist!

Foto von Block mit Notizen, Escape Book "Panik im Hyperraum", Bleistift, Radiergummi

Panik im Hyperspace

Wir erwachen als Leser im Körper von Hyplita Martinès auf einem Raumschiff, das sich im Alarmzustand befindet. Offensichtlich ist etwas schief gelaufen, denn eigentlich sollten wir uns im Hyperschlaf auf dem Weg zur Kolonie Geliese 832 befinden.

Zunächst erkunden wir einmal unsere Umgebung, also die verschiedenen Räume und Kojen des Raumschiffs, die uns zunächst zugänglich sind.

Dort machen wir mitunter grausige Entdeckungen, finden Gegenstände und Codes, und arbeiten uns immer weiter ins Innere des Schiffs vor. Mit der Zeit lösen wir dann Schritt für Schritt das Rätsel um unser außerplanmäßiges Erwachen.

Dass dabei ständig der Weltraum, das Vakuum, die Sauerstoffknappheit und jede Menge anderer Gefahren (die ich nicht spoilern werde!) unsere geistige und körperliche Gesundheit bedrohen, sorgt für einen unerhört realistischen Druck auf mich als Leser und jede Menge Spannung!

Nichts für schwache Nerven

Nach all den Fantasy-Titeln, die ich zuvor gelesen hatte, war dieses SciFi-Buch mal eine angenehme Abwechslung. Und obwohl viele Topoi und Tropen in die Geschichte eingewoben sind, die man kennt und vielleicht auch schon des Öfteren gesehen hat, fühlt sich die Handlung extrem frisch an. Die Story ist aber definitiv nichts für Kinder, allein schon, weil reichlich Blut fließt – und in der Leere des Weltraums hört uns bekanntlich niemand schreien…

Was ich außerdem noch gar nicht erwartet hatte, war der hohe Anspruch, den das Buch an seine Leser stellt. Unsere Fähigkeit Hinweise zu kombinieren und im rechten Moment die relevanten Rätsel zu finden und auch zu lösen wird regelrecht auf die Probe gestellt.

Der Schwierigkeitsgrad ist dabei so hoch, wie die Qualität der Geschichte selbst und der literarische Stil, in dem sie geschrieben ist: Erstaunlich, toll und begeisternd!

Für einen doch eher mittelmäßigen Rätsler wie mich war dieser Anspruch zum Teil ehrlich gesagt auch etwas frustrierend. Wäre die Story nicht so spannend gewesen, ich hätte wohl an zwei oder drei Stellen das Handtuch geworfen und das Buch beiseite gelegt, anstatt mich durch die Knobelaufgaben zu beißen.

Aber es ist wirklich spannend!

Foto der Räume des Raumschiffs im Escape Book "Panik im Hyperraum"

Spielsystem und Besonderheiten

Ähnlich wie bei herkömmlichen CYOA Spielbüchern springen wir in diesem Buch ständig von Abschnitt zu Abschnitt, je nachdem, welche Räume wir besuchen bzw. welche Entscheidungen wir treffen.

Doch anders als gewohnt, lesen wir dabei nicht einfach nach einer getroffenen Entscheidung bei einer angegebenen Nummer wieder weiter. Vielmehr stoßen wir immer wieder auf Gegenstände und Hinweise, die wir in Form von Strichcodes mit Hilfe einiger Tabellen kombinieren können. (Diese Tabellen befinden sich am Ende des Buches.)

Nicht jede Kombination ist dabei sinnvoll, nicht jede ist gut. Aber erst durch diese Kombinationen erhalten wir Zugang zu den weiterführenden Abschnitten, die uns in der Story voranbringen.

Relativ einfach fängt es dabei an, wenn wir mit Hilfe eines Übersichtsplans mal unser Raumschiff erkunden. Aber wenn es dann darum geht, zum Beispiel einen Raumanzug mit den nötigen Komponenten auszustatten, um einen Außeneinsatz bestreiten zu können, wird es schon schwieriger.

Dass die Symbole und Codes in den Tabellen und Hinweisen einander meist sehr ähnlich sind, fordert unsere Erinnerungsfähigkeit ganz besonders heraus. Genaues Mitschreiben ist daher Pflicht.

Je weiter wir fortschreiten, desto mehr Abwechslung bieten die Aufgaben und desto komplexer wirkt die Geschichte. Das Buch ist dabei auch noch in gröbere Abschnitte aufgeteilt, und manche Rätsel fordern uns wieder auf ganz andere Weise heraus als andere.

Fazit

Dieses Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass die Story wirklich gut und auch noch gut geschrieben ist. Die Geschichte schlägt den Leser durch die Aufgaben, die sie ihm stellt, und durch die vielen offenen Fragen, die sie ihm stellt, komplett in ihren Bann.

Jede gelöste Aufgabe fühlt sich wegen der Schwierigkeit auch wirklich wie ein Erfolg an, und wenn man an einem Rätsel mal wieder länger knabbert, dann sorgt das letztlich nur für noch mehr Spannung und schließlich Freude, wenn man schließlich doch wieder einen Schritt weiter gekommen ist.

Einen Lösungs-Leitfaden hätte ich mir durchaus manchmal gewünscht. Gebraucht habe ich ihn dann aber doch nicht. – Und so fühlt sich das Ende um so befriedigender an.

Für mich ist dieses Escape Buch eine absolute Empfehlung! – Und wer mit Science Fiction nichts anfangen kann, der kann wahrscheinlich in der Geschichte um Sherlock Holmes seine Herausforderung finden. – Diese verwendet nämlich das selbe Spielsystem. Einfach hervorragend!

Foto Artwork aus Escape Buch „Panik im Hyperspace“: Baum-Mensch Datensphäre
Data Sphere

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