Wieder einmal! War es ein Fehler? Oder muss man in einem Spielerleben einfach immer wieder mal zu Magic zurückkehren und Wizards Of The Coast sein Geld hinterherwerfen?
Magic – Der Deckbuilding Pionier
Magic The Gathering (kurz MTG) ist das erste, bekannteste und selbst nach fast dreißig Jahren immer noch das erfolgreichste Sammelkartenspiel, das es bisher jemals gegeben hat. Das ist keine Übertreibung. Von Magic hat fast jeder zumindest schon einmal gehört, und der Umsatz, den das Spiel für den Mutterkonzern Hasbro jedes Jahr generiert, macht es zum Zugpferd eines Milliarden-Dollar-Umsatzgiganten.
Und das alles allein nur mit Karten!
Erfinder und Spieleentwickler Richard Garfield hat sich seit seinem Coup mit MTG 1993 nicht zur Ruhe gesetzt, sondern bis dato noch mehrere duzend Spiele erschaffen, darunter auch wieder ein Reihe von Deckbuildern, allen voran Netrunner und Keyforge. Kein Spiel hat aber jemals die Durchschlagskraft entwickelt, mit der Magic: The Gathering in die Haushalte von Millionen Menschen eingebrochen ist.
Das Spiel – Für die, die´s noch nicht kennen
Magic The Gathering ist ein Sammelkartenspiel, was erst einmal bedeutet, dass aus Karten besteht, die man sammeln kann. Dabei kommen jährlich neue Hauptsets auf den Markt, daneben einige Sondersets und Spielpakete mit verschiedenen Inhalten.
Als Hauptmerkmal kann man die Deckbau-Mechanik annehmen: Aus den zur Verfügung stehenden Karten wird nach bestimmten Regeln ein individuelles Karten-Deck gebaut, mit dem der Spieler dann spielen kann.
Karten, Karten, Karten
Kernstück in der Verkaufsstrategie von Wizards Of The Coast sind die sogenannten Booster-Packs, in denen meist 15 Karten enthalten sind, zufällig gemischt und mit einem bestimmten Verteilungsschlüssel für das Vorkommen besonderer, zum Teil auch wertvoller Karten.
Klassische Magic-Booster enthalten dabei
1 Land
1 seltene oder legendäre Karte
3 ungewöhnliche Karten und
10 gewöhnliche Karten.
Dazu gibt’s noch eine sogenannte Token-Karten oder eine Werbekarte.
In unregelmäßigen Abständen enthalten diese Booster -Packungen auch noch folierte Karten, genannt Foils, die toll aussehen und auf dem Sammlermarkt bedeutend mehr wert sind als normale Karten. (Ja, es gibt einen Sammlermarkt – eigentlich sogar mehrere!)
Die Zusammensetzung der Booster variiert in letzter Zeit immer wieder, weil Wizards Of The Coast neue Verkaufsstrategien ausprobiert und vor allem Jäger wertvoller Karten mit neuen Formaten anlocken will. Das Schema gewöhnliche / ungewöhnliche / besondere Karten bleibt dabei aber grundsätzlich gleich.
Magic-Karten bestehen in der Regel aus einem Bild, einem Textfeld und einer Reihe von Symbolen, die für das Spiel relevant sind. Die Artworks sind extrem hochwertig und werden – abgesehen von Reprints – für jedes Set neu erstellt. Diese von verschiedensten Künstlern angefertigten Bilder machen sicherlich einen Teil der Attraktivität des Spiels aus.
Die Kartentexte geben dann die speziellen Regeln und Fähigkeiten an, welche mit Hilfe der Karte ins Spiel gebracht werden können. Außerdem enthalten sie auch gern mal ein wenig Stimmungs-Text, den sogenannten Fluff, der dem Spielerlebnis etwas Tiefe verleihen soll.
Und nicht zuletzt hat die Klasse der Kreaturen-Karten auch noch Stärke und Widerstandspunkte, die beim Spiel in den Kämpfen wichtig sind.
FOTOS Magickarten aufgeschlüsselt (mit Bemalung)
Spieler
Grundsätzlich stellen die Spieler bei Magic Zauberer dar, die gegeneinander antreten. Sie duellieren sich mit Hilfe ihrer individuellen Kartendecks.
Das Deckbuilding stellt dabei, wie erwähnt, einen großen Teil des Spielerlebnisses dar, weil man sich hier wirklich nach Lust und Laune in jeder Geschmacksrichtung austoben kann. Vor allem für Einsteiger und Wiedereinsteiger gibt es aber auch jede Menge vorgefertigter Decks, die man kaufen und mit denen man sofort losspielen kann.
Farben
Die fünf Farben Rot, Weiß, Grün, Blau und Schwarz stehen für die verschiedenen Zauberschulen, aus denen sich die verwendeten Zauber (Karten) zusammensetzen können. Sie können beliebig gemischt werden, je mehr Farbvielfalt herrscht, desto stärker sind meist die verwendbaren Karten, sie sind aber auch entsprechend schwieriger von der Hand ins Spiel zu bringen.
Rot steht dabei für Aggression und Stärke, Weiß für Ausgleich und Defensivzauber, Grün nutzt die rohe Kraft der Natur, Blau steht unter anderem für Verhindern und Effekte umkehren, und Schwarz steht für Tod und Verwitterung.
Um eine Karte ausspielen zu können, müssen ihre Manakosten bezahlt werden, was durch das seitlich drehen der eigenen Länder geschieht („tappen“).
Und Land darf pro Zug nur eines ausgespielt werden, weshalb es immer etwas dauert, bis stärkere (aka teurere) Karten aufs Feld kommen können.
Der Clou dabei: Die wirklich unüberschaubare Vielfalt der Karten und die unzähligen Sonderfähigkeiten, deren Anzahl mit jeder Edition weiter steigt, weil ständig neue hinzukommen, stellt die Spieler vor eine fesselnde, aber letztlich unlösbare Aufgabe:
Nämlich das beste Deck zu bauen, mit dem man alle anderen Decks schlagen kann!
Weil die Kombinationsmöglichkeiten der Karten praktisch unendlich sind, und weil deshalb kein Deck dem anderen gleicht, gibt es auch niemals die eine, gewinnbringende Strategie. Was gegen den einen Gegner funktioniert, holpert beim nächsten bereits etwas und ist gegen einen weiteren Gegner vielleicht zum Scheitern verurteilt. Ständig auf der Suche nach Optimierung kann man Stunden damit verbringen, sein Deck zu verbessern!
Und dann kann man natürlich auch noch auf Turniere gehen damit, und hoffen, mit seinem Deck einen Preis zu gewinnen.
Spielformate
Die meisten Spieler werden – so wie ich selbst auch – das Spiel jedoch im Freundeskreis spielen, oder in der Familie.
Der extrem kompetitive Charakter des Spiels muss einem dabei schon liegen, denn entweder man gewinnt, oder man verliert: Vernichtung ist eine Erfahrung mit zwei möglichen Seiten, und man kann am Ende einer Partie nur auf einer davon stehen.
Turniere werden in Spielräumen und Clubs abgehalten – meistens bei Händlern. Als besondere Turniere gelten dann etwa die sogenannten Pre-Release-Parties, wenn wieder eine neue Edition erscheint.
Booster-Drafting
Bei Turnieren wird gern gedraftet, weil es die Chancen auf einen Sieg weniger davon abhängig macht, wie viel Geld man in sein Deck gesteckt hat, als vielmehr, wie gut man mit den gegebenen Umständen jonglieren kann:
Booster werden direkt am Tisch geöffnet, und reihum nimmt jeder eine Karte heraus, gibt den Rest weiter, und so weiter, bis keine mehr da sind. Aus den ausgesuchten Karten baut jeder sein Deck zusammen, dann wird gespielt.
Modern / Standard
Bei diesen Formaten bauen die Spieler ihre Decks im Vorfeld, nach einer Reihe von bestimmten Vorgaben: 60 Karten Minimum, maximal jeweils vier gleiche, und eventuell eine Vorgabe, aus welchen Editionen die Karten sein dürfen. (Das fördert natürlich den Verkauf.) Die Spieler haben je 20 Lebenspunkte, die es auf Null zu bringen gilt.
Commander
Commander ist ein etwas neueres Format, bei dem das Deck aus 100 Karten besteht, von denen sich keine Karte wiederholen darf, und die Spieler haben 40 Lebenspunkte, und eine besonders starke Karte (der Commander) wird im Vorfeld bereitgelegt.
All diese Spiele werden mit den selben Magic-Karten gespielt.
Im Laufe der Zeit sammeln sich selbst bei Hobby-Spielern so einige Karten an. Und es kommen doch immer wieder neue hinzug, so wie bei mir gerade eben.
Aber es macht einfach unglaublich Spaß, sich mit einem neuen Deck zu beschäftigen, Strategien zu entwickeln, wie es verbessert werden kann, seine eigenen Vorlieben zu erforschen und neue Wege zu beschreiten, den Gegner in die Pfanne zu hauen!
Man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass MTG allein schon ein eigenes Hobby ist, und kein billiges obendrein.
Mal sehen, wie viel es mich diesmal wieder kosten wird, bis ich wieder etwas anderes spielen will…
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