Wir waren diesmal alle vier Tage auf der Messe, ein Riesenspektakel: aufregend, auch anstrengend, aber auf alle Arten absolut affengeil! Ha!!
Über die ersten drei Tage habe ich letzte Woche berichtet, das findet ihr hier, und um den Schluss der ganzen Veranstaltung, oder davon, was wir davon mitbekommen haben, geht es heute.
Messe Tag 4: Sonntag, 17.10.
Der Sonntag ist jedenfalls völlig anders gelaufen, als wir dachten.
Aufstehen, frühstücken, auschecken, alles normal, aber dann haben wir uns erst einmal gleich aufgeteilt, damit wir nicht beide Zeit verlieren, wenn das Auto vom Hotel weg und auf den Parkplatz gebracht werden muss. Sie ist direkt zur Messe gegangen, ich hab das Auto weggebracht.
Der Parkplatz, auf dem wir am Donnerstag gestanden hatten (Messeparkplatz P10), und zu dem ich blauäugig auch heute wieder gefahren bin, war aber diesmal gar nicht in Betrieb: gähnende Leere, keine Autos, keine Menschen, keine Busse. Da habe ich wohl irgendein Memo verpasst. Es wäre nett gewesen, wenn die Veranstalter zumindest durch ein Schild oder einen Zettel an der Ausfahrt den Parkplatzbesuchern verraten hätten, wo man denn alternativ am besten parken kann. Zum Glück gibt´s ja Dr. Google und der verriet mir auch ein paar andere Parkmöglichkeiten näher am Messegelände.
Als ich dann das Auto – nun tatsächlich viel näher am Gelände als gedacht – in einem Parkhaus abgestellt hatte, und endlich auf der Messe selbst angekommen war, musste ich feststellen, dass ich meine ganze Energie wohl irgendwo die letzten Tage habe liegen lassen. Ich war bereits am Vormittag fix und fertig.
Es fiel auf, dass am Sonntag viel weniger Besucher hier waren als noch am Samstag. (Vielleicht war das auch der Grund für die Parkplatzänderung von der Messeleitung.) Das Gedränge hielt sich wirklich in Grenzen, und es war auch kaum einmal ein Problem, einen Tisch zum Spielen zu bekommen; wenn man das gewollt hätte.
Aber ich muss sagen, ich konnte einfach nicht mehr.
Ich bin den halben Sonntag wie ferngesteuert auf der Messe herumgelaufen, habe aber tatsächlich kein einziges Spiel mehr gespielt! Es ging uns übrigens beiden so: Wir waren derart ausgelaugt, dass wir einfach nichts mehr auf die Reihe brachten. Es fühlte sich ein wenig an wie bei meinem allerersten Messebesuch: Ich war plötzlich völlig ohne Plan und heillos überfordert.
Nicht, dass es keinen Spaß mehr gemacht hätte, oder dass das schlimm gewesen wäre. Wie ein Zombie durch die Gänge wanken und die Atmosphäre genießen hat auch etwas für sich. Aber im Grunde war ich einfach durch.
Damit ist jetzt aber klar:
Vier Tage Messe sind für mich dann doch einen Tick zu viel, drei sind perfekt.
Gut zu wissen, denn nächstes Jahr kommt ja auch schon wieder auf uns zu! 🙂
Ganz verloren war der Sonntag aber trotzdem nicht. Ich habe zwar wie gesagt nichts mehr gespielt, dafür aber schnell noch ein paar Schnäppchen ergattert: Denn viele Stände reduzieren die Preise am Sonntag deutlich, um nicht ihre Ware wieder mit nach Hause nehmen zu müssen. Da musste ich einfach noch mal zugeschlagen:
Einkäufe
Mini Express (Moaideas Game Design): Dieses Spiel wollten wir ohnehin haben, das hatte wir am Samstag schließlich ausprobiert und waren begeistert! Eindeutig ein Fall für die Spielegruppe. (Siehe den letzten Blogbeitrag vom 17.10.2021: Spiel 2021- Endlich wieder!)
Ascension – Chronicle of the Godslayer (Stoneblade Entertainment): Das Kartenspiel für zwei bis vier Personen hatte mich früher schon angelacht, mittlerweile gibt es in der Reihe unzählige Boxen. Das Grundspiel, das ich hier für 10 Euro ergattern konnte, stammt aus dem Jahr 2012, ist mechanisch eng verwandt mit Thunderstone Advance und vom Schwierigkeitsgrad wohl etwa auf Dominion-Level. Im Grunde ist es also ein Einsteigerspiel mit Deckbau und Monsterkampf. (Für dieses Spiel habe ich mir mittlerweile auch die Regeln schon angeschaut und ich freu mich richtig darauf, es auf den Tisch zu bekommen: Es ist viel zugänglicher als Thunderstone, das wir zwar immer wieder gern spielen, über dessen konfuses Regelheft ich mich aber auch immer aufs neue ärgere. Vielleicht wird Ascension dann ja unser neuer Liebling in diesem Genre?!)
Room 25 (Matagot): Auch das ist ein älteres Spiel (2013), das sie auf der Messe rausgehauen haben, und das ich schon immer haben wollte. Wer sich an den Film Cube (1998) erinnert, dem muss man nicht mehr viel erzählen; für alle anderen: Die Spieler sind Figuren, gefangen in einem sich ständig verändernden Labyrinth, das gespickt ist mit tödlichen Fallen. Ziel ist es zu überleben – und vielleicht auch noch den Ausweg aus dem Labyrinth zu finden.
Echos: Der Chip (Ravensburger) ist ein kleines Story-Rätselspiel, bei dem man eine Geschichte – oder zumindest Bruchstücke einer Geschichte – per Audio hört und versucht, anhand der Karten im Spiel und des Gehörten ein Rätsel zu lösen. Klang schön und hörte sich gut an, vor allem, wenn man wie wir Hörspiele auch liebt. (Ich hab übrigens gesehen, auf der Homepage von Ravensburger ploppt auch gleich ein 5 Euro Gutschein auf, wenn Ihr dem Link zum Spiel folgt.)
Terrors of London (Kolossal Games): Dieses Schnäppchen habe ich nur gekauft, weil die auf der Schachtel abgebildeten Karten so unglaublich geil aussahen. Ich habe keine Ahnung, worum es in dem Spiel geht, aber Horror und Grusel erwarte ich hier mal. Ansonsten bestaune ich halt einfach die Karten.
Abschluss
Das war´s dann aber auch schon wieder mit der Spiel ´21, mit Messe und Einkaufen und Spielen. Bei Dust 47 in Halle 6 hatte ich zwar noch vorbei geschaut, die machten aber keine Anstalten irgendetwas zu verbilligen, deshalb habe ich einen Einkauf hier dann auch bleiben lassen. Außerdem ist es ja nicht so, dass ich zu wenige Minis zum Anmalen rumliegen hätte…
Die Heimfahrt war okay. Wir waren wie gesagt beide so fertig, wir sind gar nicht bis zum bitteren Ende geblieben am Sonntag. Schön gemütlich sind wir schon am Nachmittag auf die Autobahn und dann wieder heim Richtung Österreich. Sieben Stunden Fahrt, aber mit wenig Verkehr, das war in Ordnung.
Ausblick
Und jetzt? Jetzt sitze ich zu Hause vor einem riesigen Berg neuer Spiele und schwanke zwischen Freude und totaler Überforderung: Was pack ich als erstes aus? Welches Spiel will ich sofort spielen? Das da! Nein das! Oh Gott! Wann spiele ich denn dann all die anderen Spiele?!?
Ach ja, und malen sollte ich auch bald wieder…
Aber eines weiß ich ganz sicher: Ich muss spielen! Muss SPIELEN!! (Groargh!)
Und für die Arbeit hab ich grad wirklich keine Zeit…
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