1-6 Spieler, 20 Minuten, ab 8 Jahren
Sparkworks; Designer: Alex Wynnter, Grafik: Dann May
HASHTAGS: #Panorama #Kartenlegespiel #PanoramaCards #CardMagic #LandschaftenInKarten #CardArt #kompetitivesSpiel #SoloSpiel #meditativesSpiel #meditativeGaming #smallGames #HowToPlay
Schöner, weiter Westen
Wie der Name schon sagt: In Panorama bauen wir Panoramen.
Jeder Spieler erhält zu Beginn eine Startkarte und aus der gemeinsamen Kartenauslage wird während des Spiels dann reihum je eine Karte ausgewählt, die die Spieler an ihre bereits bestehenden Panaoramakarten anlegen.
Mit der Zeit entsteht auf diese Weise tatsächlich ein richtiges, breites Panorama. Und das ist jedes einzelne Mal auch eine wahre Augenweide!
Das Ganze machen wir pro Partie sogar gleich zweimal, denn es gibt ein Kartendeck für den Sonnenuntergang (Dusk) und eines für den Sonnenaufgang (Dawn).
In jeder dieser Zeitphasen erweitern die Spieler ihre Panoramen so lange, bis diese aus jeweils zehn aneinander liegenden Karten bestehen.
Dabei müssen zuerst einmal aber die Landschaften aneinanderpassen: Es gibt im Hintergrund flache, mittelhohe und hohe Anschlüsse (Ebenen, Hügel und Berge). Befindet sich keine passende Karte in der Auslage, die man anlegen könnte, wird einfach irgendeine dieser Karten genommen, umgedreht und dann verdeckt ins Panorama gelegt: Die Rückseite – dargestellt durch ein Schild, das den Hintergrund verdeckt – bringt meiste keine Punkte, kann dafür an jede beliebige Karte angelegt werden.
Schließlich wird gewertet:
Auf jeder Karte sind im unteren Bereich immer Symbole abgebildet, die für die Wertung verwendet werden.
Orange Symbole stehen dabei für vorhandene Tiere im Panorama, und grüne Symbole für die Fauna. Je nach Anordnung dieser Karten erhalten die Spieler auf diese Weise Punkte für ihre individuellen Kartenauslagen.
Die Symbole sind in jeder Zeitphase zudem auch noch etwas unterschiedlich: Auroras und Lagerfeuer gibt es etwa nur bei Sonnenuntergang, Aussichtspunkte und Sonnenaufgänge hingegen nur bei Sonnenaufgang. Das sorgt dann für die nötige Abwechslung im Spiel.
Spiel zu zweit
Im Spiel zu zweit werden der Kartenauslage in der Mitte des Tisches in jeder Runde drei neue Karten hinzugefügt, die Spieler nehmen daraus abwechselnd Karten für ihre eigenen Panoramen und werten am Ende die Punktstände gegeneinander. Die Auswahl an Karten steigt so im Lauf der Partie, man kann sogar bis zu einem gewissen Grad seine kleinen Strategien verfolgen, wenn das Gegenüber einem nicht genau die gewünschten Karten wegschnappt und damit in die Parade fährt.
Eine Partie dauert etwa fünfzehn Minuten, die Wertung der Karten funktioniert auch ohne Wertungsblock schnell und einfach.
Solo Spiel
Im Solo Spiel geht es darum, die eigene Bestleistung zu schlagen und den eigenen Highscore zu verbessern (beat your own score).
Man bekommt beim Alleinespielen relativ schnell ein Gefühl dafür, welche Kartenkombinationen günstig sind und wie man den eigenen Highscore noch etwas in die Höhe schrauben kann. Der Zufall kommt durch die in jeder Runde neu ausgelegten Karten ins Spiel und sorgt für so Abwechslung und Herausforderung.
Eine Partie im Solomodus dauert dabei etwas weniger als zehn Minuten.
Das Spiel ab drei Personen
Im Mehrspielermodus glänzt das Spiel dann aber erst so richtig:
Die Spieler bauen nämlich bei mindestens drei Spielern nicht etwa nur ein einzelnes Panorama auf, sondern gleich zwei Panoramen parallel – nämlich eines zur Linken und eines zur Rechten jedes Spielers.
Da die Spieler im Kreis um das Spiel am Spieltisch sitzen, wird auf diese Weise auch jedes einzelne Panorama von zwei Spielern zugleich gebaut. Wieder endet das Spiel, wenn jedes dieser Panoramen mit zehn Karten vollständig ausgebaut ist.
Dann werten die Spieler sowohl die Kartenreihe links als auch rechts von sich.
Wann immer man also sein Panorama ausbaut, muss man zugleich auch bedenken, dass das dem Spieler auf der jeweiligen Seite von einem selbst auch helfen kann. Die Auslage in der Mitte im Blick zu behalten, ist daher wichtig!
Außerdem erhalten die Spieler im Mehrspielermodus auch noch individuelle Wertungsplättchen, die ihnen jeweils andere Siegbedingungen am Ende des Spiels verleihen.
Das sorgt insgesamt für interessante Interaktionen unter den Spielern, für Spannung und kniffliges Taktieren: Hilft man mit dem Ausbau des Panoramas zur Linken auch dem Spieler auf dieser Seite? Sollte man nicht doch besser im rechten Panorama anlegen? Welche Sonderwertungsbedingungen habe ich, welche haben die Mitspieler?
Gesamteindruck
Alles in allem ist Panorama wirklich kein komplexes Spiel. Es zeichnet sich vielmehr durch seine Einfachheit und Schlichtheit aus.
Was es aber dann doch besonders macht, ist die bestechend schöne Grafik.
Das Format der Karten ist ungewöhnlich, weil schmal und hoch. Aber es ist zugleich perfekt geeignet, um aneinander angelegt sanfte Landschaften entstehen zu lassen, die doch auch auf einem kleinen Spieltisch noch Platz finden.
Und die Zeichnungen auf den Karten sind einfach nur wunderschön. Ob Aussichtspunkte, Bäume oder Berge, Hügel, Hirsche oder Bären, Lagerfeuer oder Mondsicheln: Die Karten und das Spielfeld insgesamt sind eine einzige Augenweide.
Wer ein Spiel mit Tempo und Adrenalin sucht, der ist hier fehl am Platz.
Vielmehr ist dieses Spiel ein Gipfel der Ruhe und Schönheit.
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