Mit einer Hand voll Karten gegen den sicheren Untergang!
Die Story
„Mayday! Mayday! Can anyone hear me?!…“
Mit diesen dramatischen Worten startet die Einleitung ins Regelbuch, und die Ausgangssituation im Spiel ist wirklich kritisch:
Ich war alleine im All unterwegs mit meinem Forschungsraumschiff Lux Aeterna, als ich in unmittelbarer Nähe eines Schwarzen Lochs, das ich eigentlich untersuchen wollte, gestrandet bin! Die Anziehungskraft dieses Phänomens, droht mich nun zu verschlingen, sodass ich in alle Ewigkeit gefangen wäre.
Aber anstatt zu verzagen, nehme ich den Kampf gegen die Zeit auf und versuche, die Systeme der Lux Aeterna zu reparieren und wieder online zu bringen, bevor es zu spät ist und ich mitsamt meinem Raumschiff im Nirvana verschwinde.
Das Spiel
Gespielt wird in diesem schnellen Solo-Abenteuer gegen die Uhr: Ich kann mir eine Playlist auf Youtube mit Weltraumgeräuschen erstellen oder einfach auf dem Handy den Timer auf die gewünschte Zeit festlegen und starten; empfohlen wird für den Anfang ein Zeitfenster von 15 Minuten, das man dann auch relativ schnell mal auf 10 Minuten reduzieren kann.
Eine zweite Stellschraube, mit der die Schwierigkeit des Spiels angepasst werden kann, ist die Zählkarte, auf der unser Pin anzeigt, wie weit wir noch vom Schwarzen Loch und damit von unserem Untergang entfernt sind. Die vorgeschlagene Startposition ist mit „+5“ beziffert, was bedeutet, dass wir am Ende in der Endwertung 5 Punkte zu unserem Score dazuzählen dürfen. Würden wir unsere Startposition näher ans Schwarze Loch heranrücken, bekämen wir dafür in der Endwertung entsprechend mehr Punkte.
Ein drittes Mittel, die Schwierigkeit anzupassen, besteht darin, die Anzahl der sogenannten „Glitch“-Karten zu erhöhen oder verringern. Diese werden vor dem Spiel dem Spielerdeck beigemischt und sorgen für unerwartete, für den Spieler negative Effekte im Spiel.
Vorbereitung
Zuerst wird die Zählkarte ausgelegt und eine Startposition gewählt (Pin und Marker). Dann wird je eine Systemkarte ausgewählt und die sechs verschiedenen Systeme werden nebeneinander ausgelegt. (Es gibt je System eine Reihe von unterschiedlichen Karten mit verschiedenen Effekten, was den Wiederspielwert steigert.) Auf die Systemkarten werden dann die entsprechend gefärbten Würfel gelegt, mit der 2 nach oben: alle Systeme sind beschädigt und befinden sich in Reparatur.
Fällt ein Würfel im Spiel unter die 1, gilt das System als ausgefallen, die Karte wird umgedreht und die schwarze Hälfte der Rückseite kommt zum Tragen: meist mit einem negativen Effekt. Erreicht der Spieler die 6, wird die Karte ebenfalls umgedreht, aber auf die farbige Seite: man erhält einen entsprechenden Bonus im Spiel.
Die Aktionsanzeige-Karte wird ausgelegt.
Dann wird das Deck vorbereitet: Acht Karten werden zufällig zur Seite gelegt (Wiederspielwert), dann werden vier Glitch-Karten in die unteren drei viertel des Decks gemischt. Von diesem Deck werden jede Runde vier Karten gezogen. Jetzt kanns auch schon los gehen!
Ablauf
Das Spiel wird in Runden gespielt, und zwar so lange, bis entweder das Kartendeck leer ist, bevor wir im schwarzen Loch verschinden (Sieg), oder bis wir drei der sechs Schiffssysteme repariert haben, während die anderen völlig ausgefallen sind (Sieg). Fallen wir ins Schwarze Loch oder sind zu irgendeinem Zeitpunkt mehr als drei Schiffssysteme ausgefallen, haben wir verloren.
Die vier Karten, die wir ziehen, müssen wir nun auf der Aktionsanzeige verteilen.
Jede Karte hat neben dem Namen und dem Bild drei spielrelevante Elemente:
- Oberste Zeile: Ereignis, Systemzuordnung mit einem Energiewert – gibt an, um wie viel ein System sich verschlechtert (und der betreffenden Würfel herunter gedreht werden muss)
- Links unten: Geschwindigkeit – gibt an, mit welchem Tempo sich das Raumschiff dem schwarzen Loch nähert
- Rechts unten: eine Aktion, die der Spieler durchführen kann, um eins der Systeme zu reparieren (meist können Würfel hochgedreht oder vertauscht werden)
Wie gesagt, die vier Karten sind nun zu verteilen, und das ist auch das Herz des Spiels: Wir müssen nämlich entscheiden, welcher Teil welcher Karten in der aktuellen Runde schlagend wird!
Eine Karte wird der Aktion zugeordnet – von dieser wird dann die Aktion ausgeführt und der Rest ignoriert. Eine Karte landet bei Speed und eine bei Event, hier werden je die Geschwindigkeit und die Ereignis-Zeile ausgeführt. Eine Karte landet im Cache, diese ist eine Art Joker, der auch in der nächsten Runde zur Verfügung steht und dann entweder abgeworfen oder verwendet wird.
Beispiel Spiel
Runde 1
Runde 2
Während ENG (Engineering) mittlerweile auf 5 angekommen und damit fast repariert ist, stehen die Systeme NAV (Navigation) und POW (Power) mit je 1 Punkt kurz vor dem Kollaps. Und unser Raumschiff ist ein Stück weit auf das Schwarze Loch zugedriftet. (Der quadratische Marker zeigt unsere Startposition an, der konische Pin steht für das Raumschiff.)
Runde 3
Runde 4
Am Ende von Runde 4 ist ein System völlig repariert. Der positive Effekt ist nun, dass jeder Event-Schaden in Zukunft um 1 reduziert ist: Wenn ich den Würfel um 2 Punkte herunterdrehen müsste, ist das nun nur noch 1 Punkt.
Runde 5
Der Effekt von COM ist toll! Ich darf jeden Würfel einmal um 1 höher drehen! Durch diesen Effekt kommt es zu einer Kettenreaktion, und ENG geht ebenfalls auf 6 Punkte hoch. Damit sind nun drei Systeme repariert, eine Siegbedingung ist erfüllt! (Nach den Regeln müssen nun nur noch alle anderen ausfallen, damit das Spiel beendet ist… Naja..)
Am Ende dieser Runde klingelt jetzt der Timer! Mist, ich war so gut unterwegs! Aber eigentlich habe ich das Spiel gegen die Zeit jetzt nur verloren, weil ich dazwischen immer wieder Fotos gemacht habe… 🙂
Fazit
Lux Aeterna ist ein schnelles Spiel für Zwischendurch. Die Einbindung des Themas ist wunderbar gelungen, die Grafiken auf den Karten sind in einem ansprechenden Comic-Stil gehalten und die kleinen Holzwürfel erden das Gesamtkonzept.
Durch die vielen Möglichkeiten, sich den Schwierigkeitsgrad selbst einzustellen, muss man sich zwar erst mal durcharbeiten, aber das Spiel selbst ist schnell und einfach, und stellt uns doch immer vor interessante Aufgaben.
Damit ist Lux Aeterna ideal für Solo-Spieler, die mit Beat-your-own-score im Weltall und unter Zeitdruck etwas anfangen können!
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