2-4 Spieler, 45-60 Minuten, ab 14 Jahre
Z-Man Games; Designers: Rob Daviau, Matt Leacock
HASHTAGS: #LegacyBoardgame #BoardgameAdventures #LegacyCampaign #BoardgameNarrative #LegacyGaming #CooperativeGaming #LegacyPandemicAdventure #BoardgameCampaign #PandemicNarrative #EpidemicSurvival #LegacySpiel #Prequel #HowToPlay
Oh nein! Wir haben den August verkackt! Aber wenigstens bekommen wir jetzt mehr Ereigniskarten in unser Deck…
Pandemic
In Pandemic bekämpfen wir normalerweise Seuchen, die unsere schöne Erde bedrohen. Pandemic Legacy zählt zu den bekanntesten Legacy Spielen überhaupt: Season 1 war (abgesehen vom etwas weniger bekannten Risiko Legacy) der eigentliche Vorreiter einer ganzen Reihe von Spielerlebnissen dieser Art:
Im Laufe von mehreren aufeinander aufbauenden Szenarien entfaltet sich eine Geschichte, deren Verlauf selbst sich wiederum auf das Spiel und dessen Komponenten auswirkt: Sticker werden auf das Spielbrett geklebt, neue Elemente freigeschaltet und zum Teil sogar vernichtet!
Auf diese Weise entsteht eine sehr individuelle, nicht wiederholbare Spielerfahrung, die das Maß an Intensität und Anteilnahme der Spieler im Vergleich zum herkömmlichen Brettspiel (hier Pandemic) noch einmal erheblich steigert.
„Legacy“ bedeutet übrigens „Erbe“ oder „Vermächtnis“, was das Spielgefühl ganz gut beschreibt, wenn man als Spieler dem Spiel seinen Stempel aufdrückt und dann in der nächsten Partie mit dem eigenen Vermächtnis wieder konfrontiert wird und umgehen muss. Die eigenen Handlungen haben in diesen Spielen also immer auch eine Auswirkung auf das Spiel über die gerade laufende Partie hinaus.
Nun aber wirklich zu Pandemic:
Ein Team von Ermittlern kämpft also um das Überleben der Menschheit.
Das Spielbrett besteht aus einer Weltkarte, auf der wir uns bewegen können, Seuchenkarten werden von einem Bedrohungskartenstapel gezogen und in Form von „Seuchenwürfeln“ auf die angegebenen Städte gelegt.
Die Spieler reisen ihrerseits mit Hilfe von Handkarten in ihrem Zug dann von Land zu Land, von Stadt zu Stadt, um sich den immer häufiger und heftiger werdenden Ausbrüchen entgegenzustellen.
Über das Echtzeitspiel Pandemic – Schnelles Einsatzteam und über den Vorläufer zum hier besprochenen Season 0 – nämlich Pandemic Season 2 – habe ich übrigens bereits berichtet:
Season 0
Nun also Season 0: Schon wieder eine Seuche? Immer müssen wir die Welt vor Terroristen und Viren retten!?
Nein, diesmal nicht! Diesmal ist alles anders.
In Pandemic – Season 0 reisen wir zurück ins Jahr 1962, mitten in den Kalten Krieg zwischen Ost und West, zwischen der NATO und der Sowjet Union.
Außerdem sind wir diesmal keine Forscher oder Wissenschaftler, sondern Agenten. Genauer gesagt: Wir sind Geheimagenten im Auftrag der CIA, die versuchen müssen hinter die geheimen Machenschaften der Sowjets zu kommen. Natürlich müssen wir auch wieder versuchen, die Verbreitung einer Seuche zu verhindern, diesmal aber liegt das Hauptaugenmerk auf unserer Spionage-Tätigkeit!
So dürfen wir vor allem Spione bekämpfen, Gegenspionage durchführen und der CIA zu den benötigten Informationen über den Feind verhelfen. Die Linien dabei sind aber nie ganz klar gezogen und das Spiel stellt die Spieler immer wieder vor schwierige Entscheidungen – während und zwischen den Partien!
Die Seuchenbekämpfung spielt zwar natürlich immer noch eine Rolle (sonst wäre es nicht Pandemic), sie rückt im Gesamtbild aber nun etwas aus dem Fokus zu Gunsten einer Welt der Spionage, Infiltration und der sich rasant entwickelnden Technik.
Wir nehmen verschiedene Identitäten an, die wir selbst gestalten und aufrüsten können, reisen mit gefälschten Pässen durch die Welt, erfüllen Aufträge, schlagen von uns mit Spionen herum und bilden Einsatzteams aus, und müssen nicht zuletzt auch noch mit einer möglichen Intrige in den eigenen Reihen umgehen.
Wer mit Spionage-Filmen wie etwa der 007 Reihe, Spy Game oder dem Klassiker Die 3 Tage des Condor etwas anfangen kann, dem wird Season 0 gefallen.
Die Geschichte in den 1960er Jahren anzusiedeln, ist dabei ein genialer Zug:
Die Entwicklung der Technik befindet sich mitten in einer kritischen Phase, der Rüstungswettlauf gerät mehr und mehr aus dem Ruder, und wir als Agenten nehmen auch noch daran teil, beziehungsweise sind von den Neuerungen hautnah betroffen.
Spielmaterial
Das Spielmaterial ist wie bei der Pandemic Legacy Serie gewohnt extrem hochwertig. Wir erhalten zu Beginn Reisepässe mit Goldbeschlag und Sticker, mit denen wir unsere Passbilder verkleiden können.
Der Spielplan selbst sieht diesmal etwas anders aus als die gewohnte Pandemic Weltkarte: Andere Städte, eine andere Verteilung und vor allem eine neue „alte“ Grafik und mit der Zuordnung der Regionen und Länder zu 3 Machtblöcken (Nato, sowjetisch oder neutral) bilden die Kernelemente. Als nettes Detail ist die Weltkarte dann auch noch mit Büroklammern und Kaffeeflecken gestaltet.
Und nicht zuletzt sorgen zwischen den Partien und an gewissen Punkten im Spiele immer wieder die kleinen Schächtelchen (grafisch als metallene Aktenschränke gestaltet) immer wieder für Überraschung. Neue Spiel-Elemente und Twists erwarten die Spieler in jedem Monat (in jeder Partie) des Spiels.
Spannung
Wie in allen Teilen der Pandemic Serie ist auch diesmal wieder der Spielverlauf in jeder einzelnen Partie äußerst knapp: Gewinnen und Verlieren liegen extrem nah beieinander! Wieder spielen wir 12 Monate – sprich: je nach Spielverlauf zwischen 12 und etwa 20 Partien.
Und was auch immer wir tun, um den Sowjets das Handwerk zu legen, die Zeit ist jedes Mal gegen uns!
Jeden einzelnen Monat (Jänner bis Dezember) spielen wir 1 bis 2 mal, je nach Erfolg, und dann rückt die Geschichte wieder unerbittlich vor.
Das Balancing ist wie immer denkbar knapp gestaltet und damit perfekt für diese Art von Spiel!
Die Herausforderung für die kooperativ agierenden Spieler ist also wieder maximal!
Persönliche Gedanken
Eigentlich hatte ich gedacht, ich hätte mit Season 1, Season 2, dem Schnellen Einsatzteam und der normalen Edition von Pandemic irgendwann mal genug von der Pandemic-Reihe.
Doch zum Glück hat meine bessere Hälfte darauf bestanden auch Season 0 zu spielen!
Das Spielsystem überzeugt mich wie gesagt ja ohnehin.
Doch diesmal ist es vor allem auch das Thema, das mich zusätzlich noch mehr begeistert!
Als Spion in der Zeit des Kalten Krieges zu agieren, mit Reisepass und Visum ausgestattet die Welt zu bereisen, um Aufträge auszuführen, die ihrerseits dann wieder Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf haben – je nachdem, ob wir sie gelöst oder nicht geschafft haben – das ist eine Art von Erlebnis, das unvergessen bleibt!
Ehrlich: Wer von diesem Spiel nicht begeistert ist, dem ist nicht zu helfen!
Und dann ist Season 0 auch noch offensichtlich ein Prequell zu den existierenden Spielen! – Man könnte auch mit Season 0 anfangen, wenn man die beiden anderen Spiele noch nicht kennt; vielleicht ist das auch ganz toll?!
Das Spiel ist kooperativ, das muss man natürlich mögen.
Und man braucht gute Nerven für das Spiel. Während der Partie selbst rauchen die Köpfe und die Spannung ist schier unerträglich! („Schaffen wir die Aufträge? Wenigstens einen einzigen?!? Verdammt! Was passiert, wenn wir es nicht schaffen?!??“)
Bevor die Partie losgeht, gibt es ein „Mission-Briefing“, und je nach Ausgang erhalten wir Belohnungen – oder mehr Probleme als bisher… Das System ist einfach sensationell gut!
Na gut, ich würde jetzt gern von den einzelnen Partien erzählen, aber die erlebt ihr lieber selbst. Ich will ja nichts spoilern!
In jedem Fall aber gibt es von meiner Seite für dieses Spiel eine absolute Empfehlung!
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