Space Hulk – Death Angel – The Cardgame

Lese Zeit: 7 Minuten

Fantasy Flight Games 2010; Designer: Corey Konieczka

1-6 Spieler, 30-60 Minuten, ab 13 Jahre

HASHTAG: #DeathAngel #SpaceHulk #SoloGaming #Genestealers #SciFiCardGame #FantasyFlightGames #CardGameStrategy #Warhammer40k #TabletopGaming #SoloCardPlay #CardGameTactics #CardGameChallenge #WarhammerCardGame #CardGameAdventures #SpaceHulkUniverse #KartenSpiel #HowToPlay


Warhammer 40k

In der düsteren Zukunft von Warhammer 40.000 herrscht Krieg – überall im Universum, zwischen zahllosen Völkern, Planeten und Fraktionen. Das Miniaturenspiel Warhammer 40k hat seit den 1980ern unzählige Ableger hervorgebracht, nicht zuletzt auch PC- und Konsolenspiele, die Millionen von Fans begeistern.

Space Hulk

Space Hulks sind in diesem Universum riesige Artefakte, die seit undenkbaren Zeiten durchs All treiben. Sie bestehen aus einer ganzen Ansammlung von alten Mega-Strukturen, Raumschiffen und manchmal vielleicht sogar Planetenteilen, und kein Mensch weiß, wie sie entstanden sind.

Ihr Wert aber ist unermesslich. Er besteht in den Technologien, die im Inneren dieser Ungetüme schlummern. Und so ist es kein Wunder, dass auch auf und in diesen Space Hulks oft und heftig gekämpft wird.

Als Brettspiel hat Space Hulk bereits mehrere Editionen durchlaufen, und als solches ist es immer noch ein Geheimtipp für Freunde spannender, brutaler PvP-Taktik Spiele für zwei Personen.

Das Kartenspiel

Space Hulk: Death Angel – The Cardgame ist ein Spiel von Corey Konieczka, das damals 2010 in einer Zeit entstanden ist, als Fantasy Flight Games noch eine Spiele-Lizenz von Games Workshop inne hatte und für ein paar Jahre eine ganze Reihe von Titeln im Warhammer Universum produzierte.

Genau wie im großen Brettspielbruder kämpfen auch hier im Kartenspiel Space Marine Terminatoren gegen Genestealer, also Menschen in schweren Rüstungen gegen Aliens mit scharfen Krallen.

Anders als das Brettspiel aber ist dieses Spiel rein kooperativ. Die Spieler bedienen je nach Spieleranzahl eine gewisse Menge an Gefechtseinheiten (jede besteht dabei aus zwei Terminatoren), mit denen sie gemeinsam gegen die hinterhältigen Genestealer antreten.

Die Spieler können das Spiel gewinnen, indem sie die Alien-Plage ausradieren und / oder ein vorgegebenes Missionsziel erreichen. Dazu kämpfen sie sich von Abschnitt zu Abschnitt immer weiter in die Tiefen des Weltraum-Artefakts vor.

Spielfeld

Das Spielfeld besteht dabei wie der Rest des Spiels auch aus einer Reihe von Karten, welche verschiedene Räume darstellen, und die in jedem Abschnitt an den Terminatoren-Trupp angelegt werden müssen.

Der Trupp selbst bildet das Zentrum des Spielfeldes, die Räume bewegen sich quasi um sie herum.

Um damit mental zurande zu kommen, kann man sich etwa vorstellen, dass die Terminatoren in einer Reihe an diesen Räumen „vorbeimarschieren“, aus denen sie dann von den Aliens angegriffen werden.

Intensität

Anfangs wirkt das Spiel recht einfach, zumal noch wenige Gegner auf dem Spielfeld sind. Relativ schnell entpuppt es sich aber als immer schlimmer werdender Albtraum.

Es ist egal, wie viele Aliens unsere Terminatoren durch ihr gnadenloses Feuer vernichten: Es kommen immer mehr und mehr die engen Korridore entlang auf sie zu, und wenn sie erst einmal in den Rücken eines Waffenbruders fallen, dann kann man nur noch auf den allzu flüchtigen Segen des Imperators hoffen (Würfelglück).

Das Leben eines solchen Terminators ist theoretisch zwar wertvoll und mächtig – sein Beitrag zum Gelingen des Kampfeinsatzes ist sogar essenziell, denn einer muss auf jeden Fall überleben, um die Mission abzuschließen. Aber zugleich ist sein Dasein auf dem Spieltisch meist von nur allzu kurzer Dauer…

Spielablauf

Doch der Reihe nach: Gespielt wird Space Hulk – Death Angel im Anschluss an den ursprünglichen Aufbau in vier Phasen:

1. Die Spieler wählen für jeden ihrer Trupps eine der drei zur Verfügung stehenden Karten aus: Angriff, Bewegung oder Unterstützung.

2. Die gewählten Aktionen werden dann in Initiativreihenfolge ausgeführt. Diese ergibt sich aus den gewählten Karten selbst und sollte bei der Auswahl mitbedacht werden. (Der Initiativwert der Karte befindet sich in der linken oberen Ecke.)

3. Die gegnerischen Genestealer greifen an. Zur Verteidigung können die Space Marines einen Würfel werfen, er ihnen eine Überlebenschane von 1:2 gewährt. (Je nach Ausrichtung können vorhandene Tokens auch noch für Wiederholungswürfe ausgegeben werden.)

4. In der Ereignisphase werden schließlich eventuelle Sondereffekte der Ereigniskarte abgehandelt und neue Genestealer gespawnt.

Dann geht der Spaß in der nächsten Runde wieder von vorne los.

Mechaniken

Alle Angriffe, ob von Terminatoren oder von Genestealern werden mit Hilfe eines einzigen, sechsseitigen Würfels ausgeführt, wobei das Wurfergebnis mit einem gewissen Stat verglichen wird. Das Ergebnis ist dann immer entweder eine besiegte (tote) Gegner-Karte, oder es passiert nichts.

Allein mit Hilfe der Unterstützen-Aktion können Tokens erworben werden, die einem Terminator eventuell einen Wiederholungswurf erlauben. Dazu muss er allerdings in die richtige Richtung schauen:

Vorder- und Rückseite der Terminator-Karten zeigen an, in welche Richtung dieser blickt. Sowohl seine Verteidigung (Wurfwiederholung) als auch seine Attacken sind nur in diese eine Richtung möglich. Gegen Aliens, die ihn im Rücken angreifen, gibt es auch keinen Wiederholungswurf.

Mit Hilfe der Bewegungsaktion können die Mitglieder eines Trupps daher ihre Ausrichtung verändern, oder/und mit einem benachbarten Terminator-Kollegen Platz tauschen.

Der Haken an der Sache mit den drei Karten zur Auswahl:

Die aktuell gewählte Karte wird nach ihrer Ausführung zur Seite gelegt und steht erst in der übernächsten Runde wieder zur Verfügung. Es ist also immens wichtig, gleich ein paar Züge weit voraus zu planen! Denn nach der ersten Runde kann man tatsächlich immer nur aus zwei Karten wählen, anstatt aus dreien.

Spielfluss

Das Spiel läuft schnell und unkompliziert. Die Spieler haben nur eine sehr begrenzte Auswahl an Karten, die sie ausspielen können – nämlich eben jeweils zwei pro Einheit -, und deren Grundfunktionen sind immer gleich. Nur kleine Sonderfähigkeiten auf den Aktionskarten sorgen für leichte Unterschiede zwischen den Trupps, was für etwas Abwechslung sorgt und die taktische Tiefe erhöht.

Und diese Tiefe ist trotz der sehr begrenzten Aktionsmöglichkeiten doch relativ hoch. Vor allem das Vorausplanen ist für den Spielerfolg wie gesagt zentral.

Und auch die Kämpfe gehen schnell, denn ein einziger Würfel ist schnell geworfen.

Schwierigkeit

Und damit sind wir auch schon beim Kern der Sache:

Space Hulk: Death Angel ist ein extrem brutales Spiel. Ein verpatzter Wurf, da waren´s nur noch fünf. Ein weiterer, da waren´s nur noch vier, dann drei, dann zwei…

Ich habe in knapp zehn Partien das Spiel nicht ein einziges Mal gewonnen. Mein letzter Durchlauf heute hatte eigentlich perfekt begonnen. Ich habe zwei Abschnitte ohne Verluste geschafft, ich dachte schon: Das ist es, diesmal komme ich durch! Das Missionsziel war schließlich sogar schon in Sicht!

Aber dann blieben doch immer mehr Genestealer auf dem Spielfeld übrig, weil ich mal daneben geschossen hatte. Und dann stirbt der erste Terminator, der Trupp hat daraufhin sofort nur noch die halbe Feuerkraft.

Und ab da ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis man überrannt wird. Denn eine Angriffskarte benötigt wie alle anderen auch einen Zug Pause, um wieder gespielt werden zu können. Und Deckung gibt es keine…

Fazit

Ich habe das Spiel ausschließlich solo gespielt, und das ist wohl auch die beste Art, es zu spielen. Darin stimme ich jedenfalls mit der Community-Bewertung auf BoardgameGeek überein.

Aber auch, wenn man alle Entscheidungen selbst trifft und keine Reibungs- und Abstimmungsverluste hinnehmen muss, wie sie zwangsläufig in einer Runde mit mehreren Spielern entstehen, ist das Spiel für meinen Geschmack einfach zu schwierig.

Dass in jedem Moment alles immer von einem einzigen Würfelwurf abhängt, ist einfach unglaublich hart. Und die Tokens, mit denen man sich zumindest theoretisch ein wenig gegen die Angriffe der Gegner schützen kann (durch einen Wiederholungswurf), sind nicht nur teuer erkauft (durch einen Zug ohne Angriffsmöglichkeit), sondern häufig auch noch unwirksam (wenn auch der neue Wurf misslingt).

Ich hatte mich wirklich lange auf das Spiel gefreut, weil ich viel davon gehört hatte. Und das Warhammer 40.000 Universum gefällt mir, das ist kein großes Geheimnis. Aber dieses Spiel ist mir einfach zu heftig, da ist meine Frustgrenze nicht hoch genug.

Ich denke, ich werde es also wohl wieder hergeben, es als interessante Erfahrung verbuchen und abhakten. Es gibt schließlich noch genug andere Spiele da draußen.

Und bis zum nächsten Mal wünsche ich Euch jedenfalls ein schönes Spiel!

Bis dann,

Euer Christian.


Bestelle Spiele und andere Produkte gerne über die folgenden Links – und unterstütze damit den Spiele Baron!

(Offenlegung: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert