Willkommen bei The Dead Eye

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Mayday! Mayday! Absturz unvermeidbar! – Chrr… – Mayday!!! – Chrrrr…

In Dead Eye sind wir gestrandet auf einem unwirtlichen Planeten, fern von jeder Zivilisation. Strahlung, Stürme, amoklaufende Roboter und marodierende Banden verrückter Motorradgangs trachten uns nach dem Leben. Feindliche Aliens kriechen aus ihren Löchern und der nächste sichere Ort liegt in meilenweiter Ferne.

Wir müssen von hier weg, weg von diesem Ort, weg von diesem Planeten, und zwar schnell, bevor uns die Umgebung den Garaus macht.

Pures Solo-Erlebnis

Das kleine Kartenspiel The Dead Eye ist nichts für schwache Nerven. Und es ist auch nichts für Spielegruppen, denn dieses Abenteuer ist allein auf einen einzelnen Spieler ausgelegt, in bester True-Solo-Manier.

Vor uns liegt zunächst eine Spielunterlage aus, die uns hilft, den Überblick zu behalten:

In der Hand halten wir unser Kartendeck, das sich mit der Zeit verändern wird; rechts oben befinden sich mögliche Ziele, die wir als Orte im Spiel ansteuern können, links oben sind die Etappen abgelegt, die wir bereits erreicht haben. In der Mitte oben befinden sich ein Deck mit „Stärke-“ und eines mit „Hoffnungs-“Karten und ein Ablagestapel.

Aufbau

Auf der Spielfläche selbst legen wir dann während des Spiels immer wieder Karten aus unserer Hand ab, abhängig davon, was dort bereits ausliegt und welche Entscheidungen wir treffen:

Karten, die wir als Begegnungen behandeln wollen, werden in der Mitte der Ablage ausgelegt. Diese müssen wir abhandeln, um Wegstrecken zurückzulegen, aber auch um an Maschinenteile zu kommen, die uns auf der weiteren Reise nützlich sein könnten.

Liegt bereits eine Karte als Begegnung in der Mitte aus, können wir entscheiden, ob wir sie abhandeln wollen („press on“), oder ob wir ihr ausweichen.

Wir legen also die nächste Karte aus unserer Hand ab: Das ist im Grunde immer der Beginn des nächsten Spielzugs in diesem schnellen Spiel.

Wollen wir der Karte begegnen, legen wir sie nun entsprechend dem Symbol am oberen Kartenrand links oder rechts von der Begegnungskarte in die Ablage. Sie stellt nun entweder Hitze dar („Heat“, linkerhand), die sich zunehmend aufbaut und schließlich negative Auswirkungen haben wird, oder sie steht für Treibstoff („Juiz“, rechts von der Begegnung), der uns voranbringt – bzw. positive Auswirkungen hat.

Weichen wir der Begegnung hingegen aus, so wandert die Karte, die sich momentan noch in der Mitte der Auslage befindet, einfach von dort – ebenfalls entsprechend des Symbols am oberen Rand der Karte – auf die linke oder rechte Seite (wieder als „Heat“ oder „Juiz“).

Die neu ausgespielte Karte wird nun zu derjenigen, der wir aktuell begegnen: Sie enthält ihrerseits wiederum links und rechts Hitze- und Treibstoff-Symbole.

Diese Symbole werden nun nach dem Ausspielen der Karte (Begegnung oder Ausweichen) der Reihe nach abgefragt: Entspricht die Anzahl der Hitze-Karten dem Hitzelimit, wird der Hitze-Effekt der Karte ausgelöst und die Karte wandert auf den Ablagestapel. Ist das nicht der Fall und das Juiz-Level ist erreicht, dann wird der positive Effekt ausgelöst: Die Karte kommt entweder als Gear in unseren Spielbereich, wo sie uns positiv unterstützt, oder sie kommt nach ganz links oben und zeigt ein Stück Wegstrecke an, das wir damit nun zurückgelegt haben.

Ist eine Begegnung fertig abgehandelt, kommen alle übrigen beteiligten Karten („Heat“ oder „Juiz“) auf den Ablagestapel.

Nun wird eine neue Karte von unseren Handkarten (dem Zugdeck) ausgespielt – oder, wenn möglich, eine verfügbare Zielkarte. (Das sind die ganz rechts oben).

Und wieder entscheiden wir:

Ausweichen oder Begegnen?

Spielfluss

Dead Eye ist ein schnelles Spiel. Wir legen Karten wie beschrieben aus unserer Hand ab und entscheiden, was wir damit anfangen wollen. Dann kommt auch schon die nächste Karte.

Dazwischen handeln wir nur noch die guten oder schlechten Auswirkungen unserer Begegnungen ab und legen entsprechend auch wieder Karten aus der Mitte von den Stärke- und Hoffnungs-Decks auf den Ablagestapel.

Sind die Handkarten alle, dann wird der Ablagestapel gemischt und bildet das nun neue Zugdeck. Durch das Hinzufügen der Hoffungs- und Stärkekarten erfährt dieses Deck im Laufe des Spiels auch noch etwas Veränderung.

Das Ziel des Spiels

Um das Spiel zu besiegen, müssen wir eine gewissen Anzahl an Distanz-Punkten gesammelt haben – indem wir Distanz-Karten begegnen und sie überwinden, bevor das Stärke- oder Hoffnungsdeck leer sind.

Und das ist alles andere als einfach, denn diese beiden Decks enthalten zu Beginn des Spiels jeweils nicht mehr als fünf Karten, und nur äußerst selten kommt dann später mal die eine oder andere Karte dazu.

Das Problem: In unserem Zugdeck befindet sich von Anfang an eine Karte („TOX“), die in jeder Runde potenziell eine Stärkekarte verschlingen kann. Damit ist unser Scheitern im wahrsten Sinne eigentlich vorprogrammiert, und wir können das Spiel wirklich nur gewinnen, indem wir kluge Entscheidungen treffen und die Zeit irgendwie schlagen, die im Spiel ständig gegen uns arbeitet.

Der lange Weg

Die gesammelten Distanzpunkte erlauben es uns auf der anderen Seite, sogenannte „Safe-Havens“ zu erreichen, sichere Häfen, in denen das Spiel temporär zurückgesetzt wird, und wo wir uns etwas ausrasten können. Sie sind Etappen-Ziele, in denen uns das Spiel eine Verschnaufpause zwischen den „Runs“ zugesteht:

Die Stärke- und Hoffnungskarten werden neu befüllt, wir versetzen unser Zugdeck in den Ausgangszustand, und decken eine neue Zielkarte wird auf.

Auf der SAT-Karte rücken wir schließlich den Anzeiger eine Stufe nach vorne, die nächste Etappe kann beginnen!

Erst, wenn wir die dritte und letzte Station erreicht haben, sind wir am Ziel: Wir können den Planeten verlassen und haben das Spiel besiegt!

Story

Die Geschichte im Spiel entsteht anhand der Karten, die wir ausspielen: Sie enthalten Bilder und kleine Texte, die Stimmung aufkommen lassen.

Allerdings spielen wir die Karten während des Spiels zum Teil so schnell aus, dass wir diesen Details kaum wirklich Aufmerksamkeit zukommen lassen können. Vielmehr konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die auf den Karten abgebildeten Symbole und die Entscheidungen, die wir in Bezug auf sie treffen müssen.

Dennoch entsteht Stimmung, und das verdanken wir zum einen der grandiosen Einleitung:

Dem Spiel liegt nämlich ein kleiner Comic bei, der in wenigen Panels die Geschichte eines abgestürzten Raumfluges erzählt, und der die Gefahren, welche die Spielern erwarten, plastisch darstellt.

3D

Aber das Top-Gimmick in diesem Spiel sind eindeutig die 3D-Effekte!

Warum ist nicht schon früher jemand auf diese Idee gekommen?!

Alle Spielkarten, die Spielfläche und sogar der Comic erwachen mit Hilfe der mitgelieferten 3D-Brillen zum Leben!

Man kann das Spiel natürlich problemlos auch ohne 3D-Brille spielen, die Karten sind klar gezeichnet und die Symbole auch so deutlich lesbar, aber man sollte sich den Effekt dennoch nicht entgehen lassen. Die Illustrationen sind allesamt wunderbar plastisch gezeichnet, es entsteht eine beeindruckende Tiefe in den Bildern der Karten.

Selbst für Brillenträger ist übrigens gesorgt: Es gibt drei 3D-Brillen, die dem Spiel beiliegen: Zwei normale und eine kurze, die man direkt hinter die Brillengläser klemmen kann: genial!

Das Regelheft

Die einzige Hürde im Spiel stellt für alle, die nicht perfekt Englisch sprechen, leider das Regelbuch dar: Es ist zwar kurz gehalten, dafür aber gespickt mit „coolen“ Kunstwörtern, die aus Zusammenziehungen echter, englischer Wörter gebildet sind, sodass man sich stellenweise wirklich anstrengen muss, die Regeln zu verstehen.

Dabei ist das Spiel denkbar einfach und auch die Regeln sind eigentlich schnell erklärt. Aber als Nicht-Muttersprachler in Englisch muss man sich da richtig durchkämpfen.

Das ist übrigens auch der Grund, warum es bei mir so lange gedauert hat, das Spiel endlich mal auszuprobieren: Ich hatte es bereits auf der Spiel ´22 gekauft und schon einmal versucht, mich einzuarbeiten, hatte damals dann aber nicht die Muse mich durch das kleine Heft zu kämpfen.

Nun aber habe ich es geschafft, und ich bin begeistert!

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Regelheft: Eigentlich ist es ja recht übersichtlich…

Schwierigkeit

Wie es sich für ein gutes Solo-Spiel gehört, ist The Dead Eye knochenhart. Ich habe es in sieben Partien bisher erst ein einziges Mal geschafft, in Reichweite der letzten Zielkarte zu kommen, und auch das nur, weil ich einmal geschummelt habe. (Ich habe einfach eine Entscheidung rückgängig gemacht und weitergespielt, weil ich endlich einmal wissen wollte, wie es in der Geschichte weiter geht.)

Obwohl die zehn Zielkarten die einzigen Objectives im Spiel sind und in jeder Partie gleichbleiben, wird das Spiel nicht langweilig. Jeder Abschnitt stellt uns vor ganz eigene Herausforderungen, und was unser Zugdeck jeweils ausspuckt, hängt allein vom Kartengemisch ab. Die Mischung aus Vorhersehbarkeit und Zufall stimmt hier einfach.

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Das Spiel in vollem Gange…

Deshalb wird sich das Spiel sicher auch lange in meiner Sammlung halten; und natürlich auch, weil es das einzige 3D-Spiel ist, das ich besitze. Sich der Herausforderung zu stellen, von The Dead Eye zu entkommen, wird auch in Zukunft immer wieder mal spannend sein, selbst wenn ich das Spiel irgendwann einmal auch wirklich besiegt haben werde (ohne Schummeln…).

Und bis dahin wünsche ich Euch allen wie immer ein schönes Spiel!

Euer Christian.


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