Suburbia – Sim City in analog!

Brettspiel Cover Schachtel Foto von Suburbia, Grundspiel
Lese Zeit: 6 Minuten

1-4 Spieler, 60-90 Minuten, ab 8 Jahre (ENGLISCH)

Designer: Ted Alspach; Bézier Games 2012

HASHTAGS: #Brettspiel #CityBuilding #Legespiel #Stadtaufbau #SimCity #TabletopGaming #Review #YouTube #Empfehlung


Computerspiel

Schon in den 90ern war das Städte-Aufbauspiel SimCity ein Riesenhit, der im Lauf der Zeit mehrere Neuinterpretationen auf dem Computer erlebt hat. Eine Stadt wachsen zu lassen und zu organisieren hat auf jeden Fall einen ganz eigenen Reiz, und so ist es nicht verwunderlich, dass das Genre auch im Brettspielbereich Einzug gefunden hat.

City Building: Grundlagen

Um eine Stadt zu errichten, braucht man nicht nur Geld: Die Bewohner der Stadt sollen sich vor allem wohlfühlen. Je besser eine Stadt bei den Menschen ankommt, desto lieber wohnen sie da, und desto mehr Zuzug erlebt die Stadt dann in weiterer Folge auch.

Auf der anderen Seite muss auch dafür gesorgt sein, dass genug Einkommen generiert wird, damit die Stadt auch weiter ausgebaut werden kann.

In Suburbia können wir zu diesem Zweck Industrien aufbauen (die aber bei der anwohnenden Bevölkerung nicht so gut ankommt), oder etwa die allgemeine Infrastruktur erweitern (was für Arbeitsplätze sorgt, aber in der Errichtung oft ziemlich teuer ist). Schulen, Verwaltung und andere öffentliche Gebäude geben uns zusätzliche Möglichkeiten, kosten aber ebenfalls eine Menge Geld.

Und so stellen sich denn auch unsere beiden Grundressourcen im Spiel dar: Geld und Einwohner, bzw. Einkommen und Reputation.

Mit Geld bauen wir unseren Stadtteil aus, und die Anzahl der Einwohner bestimmt letztlich über Sieg und Niederlage: Wer am Ende des Spiels die meisten Bewohner in seine Stadt gezogen hat, der hat gewonnen.

Plättchen legen

Suburbia ist ein Legespiel, bei dem die Spieler in ihrem Zug zunächst ein Plättchen aus der Auslage auswählen, es bezahlen und anschließend in die eigene Ablage (ihren Stadtteil) einbauen müssen. Danach werden die Effekte des gelegten Plättchens abgehandelt, sowie alle weiteren Effekte, die von den bereits gebauten Stadtteilen abhängen, und die sich eventuell auf das soeben gelegte Plättchen beziehen.

Dann kommt der nächste Spieler an die Reihe, wählt ein Hexagon und legt es bei sich in der Stadtteil-Auslage an.

Das Spiel endet schließlich, wenn vom dritten Nachziehstapel das besondere Plättchen „Letzte Runde“ gezogen wird: Dann kommt jeder Spieler noch einmal dran, und schließlich wird auf der Einwohner- / Siegpunkteleiste gewertet.

Die Spielmechanik

Um nun ein Plättchen aus der allgemeinen Auslage nehmen zu können, müssen wir es uns erst einmal leisten können. Unser Startgeld ist leider schnell aufgebraucht, und die Auslage wird von rechts nach links immer teurer. Drei Basisplättchen, die wir für wenig Geld erwerben können, liegen zwar ebenfalls bereit, aber effektiver für unseren Stadtteil sind natürlich die regulären, teureren Baupläne.

Jedes Hexagon-Plättchen folgt im Spiel dabei einem klaren Aufbau: So sind seine Rolle, Kosten und Auswirkungen auf einen Blick erkennbar.

In der linken Ecke jedes Plättchens stehen die Kosten, die wir für seinen Erwerb zahlen müssen (plus dem Geldwert, der in der Auslage an der jeweiligen Position angegeben ist). Rechts oben befindet sich ein Soforteffekt, der uns entweder unser Einkommen oder unsere Reputation erhöhen lässt, oder uns direkt Einwohner (Siegpunkte) oder Geld bringt.

Unterhalb des Bildes befindet sich schließlich ein Dauereffekt, der sich häufig auch auf andere Plättchen im Spiel bezieht: Manchmal betrifft dieser Effekt direkt angrenzende Plättchen, häufig bezieht er sich aber auch zum Beispiel alle Teile einer bestimmten Farbe im Spiel, oder auf die Teile in der eigenen oder gar in der gegnerischen Auslage.

Entsprechend all dieser Effekte werden nach dem Einbau des neuen Plättchens in den eigenen Stadtteil die Werte für Einkommen und Reputation auf der eigenen Auslagenleiste angepasst. Und eventuell erhalten wir auch direkt Geld oder Einwohner (Siegpunkte).

Zuletzt erhalten wir dann Einwohner auf der Einwohnerleiste entsprechend des neuen, aktuellen Stands unsere Auslage, und Geld entsprechend unseres Einkommens dort.

Und dann kommt auch schon der nächste Spieler mit seinem Zug an die Reihe.

Spielablauf

Das Spiel folgt einem simplen Prinzip. Interessant wird es dann sofort aber durch die unglaubliche Vielfalt der Plättchen, die im Spiel sind.

So gibt es Verwaltungsplättchen, Wohngebäude, Infrastruktur und Industrieplättchen in unterschiedlichsten Ausführungen, und mit den verschiedensten Wechselwirkungen untereinander.

Flughäfen etwa bringen Geld und Einkommen für alle andere Flughäfen im Spiel, verschrecken aber auf der anderen Seite die Einwohner und behindern so den Zuzug der Bevölkerung. Eine Autobahn wiederum sorgt für effizientere Geld- und Personenflüsse, während eine attraktive Wohnsiedlung etwa vor allem für die Reputation und die Einwohnerzahl gut ist, dann aber Platz und Geld kostet.

So ist es denn auch von Anfang an eine Herausforderung, immer das gerade am ehesten passende Teil aus der allgemeinen Auslage auszuwählen, zu kaufen und im eigenen Stadtteil anzulegen:

Welches Teil bringt mir momentan am meisten? Wie wirkt es sich auf den Rest meiner Stadt und auf meine Mitspieler aus? Wie viel Potenzial birgt es für die weitere Entwicklung meiner Stadt? Wieviel kostet das Plättchen? Und kann ich es mir überhaupt leisten?

Welche Plättchen als nächstes in die Auslage kommen, können wir dabei nicht wissen, denn die Lücken in der allgemeinen Auslage werden erst am Ende eines Spielzuges vom verdeckten Nachziehstapel aufgefüllt.

Wir planen also zwar immer auch in die Zukunft, und die offen liegenden Plättchen geben uns eine gewisse Perspektive, aber bis wir wieder an der Reihe ist, sind vielleicht gerade die Teile, die wir unbedingt haben wollten, schon weg, und es liegen wieder ganz andere, neue Plättchen aus.

Abwechslung

Aus allen vorhandenen Teilen suchen wir beim Spielaufbau verdeckt eine vorgegebene Anzahl aus und bilden daraus die verdeckten Nachziehstapel. In der Grundbox befinden sich dazu weitaus mehr Plättchen, als für einer einzigen Partie benötigt würden.

Damit ist auch gleich sichergestellt, dass nie in zwei Partien die gleichen Plättchen ausliegen und die gleichen Kombinationen gespielt werden können. Vielmehr sind die Kombinationsmöglichkeiten immer und in jedem Spiel anders, neu und frisch!

Auf diese Weise ist man als Spieler auch immer gefordert. Man muss wirklich flexibel bleiben, denn kein einzelner Weg führt mit Sicherheit in eine prosperierende Zukunft. Wir brauchen zwar eine Strategie, aber diese Strategie müssen wir ständig adaptieren und neu ausrichten.

Erweiterung

Wem – Gott bewahre! – die Möglichkeiten in der Grundbox nicht genügen, oder wer auch mal einen fünften Spieler in seine Suburbia-Partien einbinden möchte, der kann sich auch noch die Erweiterung zu Suburbia besorgen:

Neue Plättchen mit neuen Interaktionen sorgen dann für noch mehr Möglichkeiten!

Für Spiele im kleineren Kreis reicht das Grundspiel aber allemal aus. Es garantiert zahllose Partien mit Spannung und Abwechslung.

Fazit

Suburbia ist sicher nicht nur für Fans von SimCity geeignet. Das Spiel ist leicht zu erlernen und einfach zu spielen, aber doch schwer zu meistern.

Für mich ist Suburbia ein Topp-Titel, den sich vor allem Fans von Plättchen-Legespielen und Stadtaufbauspielen unbedingt mal anschauen sollten!


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